Die Gemeinde Sankt Alban in der Pfalz, aus der auch das Programm von Radio-Nordpfalz gesendet wird, besteht aus dem Dorf Sankt Alban, der Hofsiedlung Hengstbacherhof und der Untermühle. Seit 2020 ist Sankt Alban Bestandteil der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, die sich im Donnersbergkreis befindet.
St. Alban liegt nördlich des Donnersberges im Appeltal und ist in der Nordpfalz auch als "Delwe" bekannt. Bereits vor mehr als 1100 Jahren wurde die Siedlung von Mönchen gegründet, und aus dieser Zeit stammt auch die erstmalige Erwähnung des Ortsnamens. Früher rein landwirtschaftlich und von den begleitenden Berufen (Schmied, Wagner, Müller usw.) geprägt, hat sich das Dorf inzwischen zur ländlichen Wohngemeinde entwickelt. Vor ca. 50 Jahren gab es über 30 landwirtschaftliche Betriebe, heute ist die Landwirtschaft noch in 2 Nebenerwerbsbetrieben zu Hause.
Das Gemeindegebiet umfasst ca. 546 ha und grenzt an die Gemarkungen Gerbach, Dielkirchen, Bayerfeld-Steckweiler und Gaugrehweiler. Von der Gemarkungsfläche werden ca. 473 ha landwirtschaftlich genutzt, wobei immer mehr Fläche der Aufforstung bzw. der ökologischen Rückführung zugeführt wird. Ca. 43 ha sind Wald.
St. Alban gilt im Donnersbergkreis als Vorbild in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit: Das Abwasser der Gemeinde wird bereits viele Jahre lang über eine Pflanzenkläranlage, die sich am nördlichen Dorfrand befindet, gereinigt.
In der "Chronik der Pfarrei St. Alban" von 1962 wird festgestellt, dass der Ort erstmals in einer Schenkungsurkunde des Jahres 864 als "Sant Albin" erwähnt ist. Den Namen leitet Prof. Dr. Ernst Christmann in seinem Werk "Die Siedlungsnamen der Pfalz" (Teil III, Speyer 1958, 65) den Namen von einem hl. Albinus her und bemerkt hierzu, dass "das seit dem 14. Jahrhundert gebräuchliche 'Elben' (welches im mundartlichen 'Delbe' erhalten geblieben ist), durch Abschwächung des 'A' zu 'E' entstanden und als Normalform der Sprachentwicklung zu betrachten ist, während das erst seit dem 18. Jahrhundert gebräuchliche 'Alban' auf eine offensichtliche Verwechslung mit dem Heiligen Albanus, dem Namensvetter eines berühmten Klosters vor Mainz, zurückzuführen sei." (Helmut Häßel in der "Chronik der Pfarrei St. Alban", S. 8) Das 'D' in "Delbe" oder "Delwe" wird allgemein als Agglutination des -t von "Sant" an das folgende "Elbe(n)" erklärt.
Auch heute steht der Name St. Alban mehr für den amtlichen Gebrauch, doch in der Nordpfalz ist und bleibt es "Delwe". Im Jahr 2004 wurde St. Alban beim Europäischen Dorferneuerungswettbewerb "Aufbruch in die Zukunft" von einer internationalen Jury mit dem "Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche und nachhaltige Dorfentwicklung von herausragender Qualität" ausgezeichnet.
(nach Dieter Krienke, "Umfassende Einblicke in den ländlichen Alltag - Kulturdenkmäler in St. Alban und auf dem Hengstbacherhof", in: Donnersberg-Jahrbuch 1997, S. 83-88)
An gewerblichen Betrieben findet man u.a. ein Bauunternehmen. Industrie ist keine vorhanden.
Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts baute sich der Fanfarenzug St. Alban ein Vereinsheim. 1992 wurde das Fanfarenheim wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten an die Gemeinde St. Alban übertragen, die durch Erweiterung den Komplex "Delwer Bürgertreff" schuf, der seitdem das kulturelle Zentrum der Gemeinde ist. Alle Vereinsfeiern finden hier statt, und auch für Privatfeiern wird der Bürgertreff gerne genutzt.
In der Siedlungsentwicklung ist das Neubaugebiet "In den Schafäckern" seit 1999 erschlossen. 10 Einfamilienhäuser sind bereits entstanden, 2 befinden sich derzeit im Bau und ein Grundstück ist noch verfügbar.